Im Jahr 1988 ging es zum ersten Mal mit 3 Mitfahrern nach Frankreich über Pfingsten, zum Zelturlaub in die Cevennen. Da wir erst um die Mittagzeit das Auto vollgeladen hatten, waren wir nach einer Pizza in Freiburg erst um 21 Uhr an der Grenze in Neuenburg. Im Dunkeln konnte man auf der Strecke von Belfort über Lons und Bourg nach Lyon nur wenig erkennen, ausser dass die Wohngebäude oft sehr baufällig und die Landschaft ganz nett zu sein schienen. Nach Mitternacht waren wir in Lyon, bei geringem Verkehr schafften wir es ganz gut durch die Stadt und fanden unseren Autobahnabzweig nach St. Etienne. Bis zur Morgendämmerung waren wir durch Le Puy bis Mende gekommen. Schon zu dieser Zeit fiel mir das andere, härtere Licht des Südens auf. Gegen 6 waren wir dann endlich im Tarntal in Sainte-Enimie angekommen und machten einen unvergesslichen Spaziergang durch das noch menschenleere Dorf. Es war genau so wie im Bilderbuch, eine völlig andere Architektur als ich sie aus Deutschland kannte, alte schmuck renovierte verwinkelte Natursteinhäuser, kleine Fenster mit Klappläden, ein Dorf am Fluss, römische Bogenbrücke, unten im Canyon, und diese herrliche milde Sonne nach einer ziemlich kalten Nacht. Viel wussten wir nicht zu unserem Ziel Meyrueis, noch eine halbe Stunde weiter südlich. Internet gab es ja noch nicht, Prospekte von hier in Deutschland kaum zu bekommen. Dann ging es weiter, endlich sah man auch etwas von der karstigen Natur. Ohne Mühe bekamen wir einen Aufstellplatz für unser Zelt in Meyrueis, es wurde für wenig Geld ein grossartiger Urlaub, wir lernten die Cevennen ganz gut kennen und lieben.