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Reisegeschichten aus Frankreich
Geschichte 1 : Erster Urlaub Geschichte 2 : Mitwanderer Geschichte 3 : Leeres Dorf Geschichte 4 : Selbsthilfe
Geschichte 5 : Urlaubsvertretung 6 7 8

Reisegeschichten
Reisegeschichte 1 : Erster Urlaub in Frankreich

Im Jahr 1988 ging es zum ersten Mal mit 3 Mitfahrern nach Frankreich über Pfingsten, zum Zelturlaub in die Cevennen. Da wir erst um die Mittagzeit das Auto vollgeladen hatten, waren wir nach einer Pizza in Freiburg erst um 21 Uhr an der Grenze in Neuenburg. Im Dunkeln konnte man auf der Strecke von Belfort über Lons und Bourg nach Lyon nur wenig erkennen, ausser dass die Wohngebäude oft sehr baufällig und die Landschaft ganz nett zu sein schienen. Nach Mitternacht waren wir in Lyon, bei geringem Verkehr schafften wir es ganz gut durch die Stadt und fanden unseren Autobahnabzweig nach St. Etienne. Bis zur Morgendämmerung waren wir durch Le Puy bis Mende gekommen. Schon zu dieser Zeit fiel mir das andere, härtere Licht des Südens auf. Gegen 6 waren wir dann endlich im Tarntal in Sainte-Enimie angekommen und machten einen unvergesslichen Spaziergang durch das noch menschenleere Dorf. Es war genau so wie im Bilderbuch, eine völlig andere Architektur als ich sie aus Deutschland kannte, alte schmuck renovierte verwinkelte Natursteinhäuser, kleine Fenster mit Klappläden, ein Dorf am Fluss, römische Bogenbrücke, unten im Canyon, und diese herrliche milde Sonne nach einer ziemlich kalten Nacht. Viel wussten wir nicht zu unserem Ziel Meyrueis, noch eine halbe Stunde weiter südlich. Internet gab es ja noch nicht, Prospekte von hier in Deutschland kaum zu bekommen. Dann ging es weiter, endlich sah man auch etwas von der karstigen Natur. Ohne Mühe bekamen wir einen Aufstellplatz für unser Zelt in Meyrueis, es wurde für wenig Geld ein grossartiger Urlaub, wir lernten die Cevennen ganz gut kennen und lieben.

Reisegeschichte 2 : Ein Mitwanderer

In Champlive (Doubs) aus Deutschland eingetroffen, konnten wir in der Auberge du Chateau de Vaite ein Zimmer bekommen. Wie immer nach so einer langen Fahrt machten wir uns auf einen Spätnachmittagsspaziergang um das kleine Bauerndorf kurz vor Besancon. Schon bald gesellte sich, aus dem Hof eines Bauernhofes herausschiessend, ein Schäferhund hinzu. Zunächst waren wir nicht besonders über seine Nachstellung beglückt, vielleicht wollte er uns ja auch nur verbellen oder gar beissen. Doch nichts dergleichen geschah. Er lief einfach naben uns her, liess sich sogar nach einigem zögerlichen Annäherungsversuchen unsererseits berühren, ohne ärgerlich zu werden. So trottete er denn eine Stunde mit uns durch die Felder und Wälder am Ortsrand, in einen herrlich milden Abend hinein. Mit Kühen verstand er sich nicht so gut, wo immer welche auftauchten - glücklicherweise hinter Stacheldraht geschützt - versuchte er sie heftig zu verbellen. Nachdem wir wieder im Ort angekommen waren, zog er sich so schnell wie er zu uns gestossen war, auf sein Gehöft zurück. Leider haben wir ihn am nächsten Morgen vor der Abreise nicht mehr wiedergesehen.

Reisegeschichte 3 : Ein leeres Dorf

Die Causses in den Cevennen können sehr einsam sein, das ahnt man nun schon. Gelegentlich kann aber auch ein ganzes Dorf mal ausgeflogen sein. Vom Office de Tourisme in Sainte-Enimie mit einigen Anschriften von Privatvermietern augestattet, zogen wir 2010 über die Causse Méjean von Andresse zu Andresse, um uns ein nettes Quartier zu suchen. Zwischen Jonte und Tarn kamen wir denn in ein kleines Dorf, stellten das Auto ab und suchten nach dem aufgeschriebenen Gite. Viele Fenster und Türen standen offen, aber niemand war zu sehen. Auf Rufe kam auch keiner aus seinen Stallungen. So wurde noch ein zweiter Durchgang gemacht, aber immer liess sich niemand blicken. Alle schienen auf den Felder zur Ente zu sein, und so mussten wir leider von diesem Ort der offenen Türen weiter ziehen. So etwas hat man selbst auf dem Lande in Deutschland lange nicht mehr erlebt.

Reisegeschichte 4 : Möbel zum Selbstaufbau

Manchmal ist der Anfang schwer. Wir fanden einen netten Campingplatz kurz vor Aulus-les-Bains in den Pyrenäen. Die Besitzer waren zwar ausgeflogen, aber ein netter Dauercamper riet uns, uns doch schon mal nieder zu lassen, bis die Besitzer zurück wären. Tatsächlich waren die aus England stammenden freundlichen Leute nach ihrem Einkauf auch froh, so früh im Jahr, Mai in den Pyrenäen ist durchaus früh, schon Urlaubsgäste zu haben. Sie empfahlen uns dringend, ihren ganz neuen Wohnwagen mal zu probieren - was uns sehr recht war. Man traute sich kaum hinein, so sauber war alles noch. Nur leider war auch noch nichts in Betrieb genommen, Sonnenschirm und Gartenmöbel waren noch original verpackt. Da unsere Vermieter noch weniger Erfahrung mit so etwas hatten, bemühten wir uns zu Viert dann mit dem Zusammenschrauben, und endlich stand auch alles gebrauchsfertig da und wir bekamen erfrischend kalte Getränke zum Dank für die Mithilfe serviert.

Reisegeschichte 5 : Urlaubsvertretung

In den Cevennen hoch über dem Tarn kamen wir in einem schönen Gite direkt beim Vermieter unter. Die Saison war eigentlich zu Ende, die Vermieter wollten sich selber nun auch mal ein paar schöne Tage gönnen. Leider waren wir dazwischen gekommen. Man wollte uns nicht wegschicken, sonst könnte das Office de Tourisme auch böse nachfragen, warum während der Öffnungszeiten Gäste zurück geschickt würden. Also fragten sie uns, ob wir mal in den nächsten Tagen ums Haus die Blumen giessen könnten und aufs Haus aufpassen könnten, die würden sonst in der Herbstsonne schnell vertrocknen. Wir willigten natürlich ein, und man zeigte uns alle Sicherungen, die bei Gewitter gerne mal rausspringen und wieder funktionieren sollten, damit es im Kühlschrank nicht fault. Und so hatten dann alle urlaub und die Vermieter verbrachten einige Tage in den Pyrenäen.


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Alfred Thimm, Beethovenstrasse 17, D-95632 Wunsiedel.
Stand: 28. März 2011